Heimindustrie

Was ist eine Heimindustrie?

Eine Heimindustrie ist ein kleines, dezentralisiertes Produktionsunternehmen, das oft von einem Heim aus betrieben wird und nicht von einer eigens dafür errichteten Einrichtung. Heimindustrien werden durch die Höhe der für den Start erforderlichen Investitionen sowie die Anzahl der Beschäftigten definiert. Sie konzentrieren sich häufig auf die Produktion arbeitsintensiver Güter, sehen sich jedoch einem erheblichen Nachteil gegenüber, wenn sie mit fabrikbasierten Herstellern konkurrieren, die Massengüter produzieren.

Wie Cottage Industries funktionieren

Die ersten Heimindustrien waren leichte Fertigungsbetriebe in England und den Vereinigten Staaten, die in der Lohnherstellung von Kleidungsstücken, Textilien oder Nähen sowie in der Schuhherstellung und kleinen Metallmaschinenteilen tätig waren. Sie können aus Familienmitgliedern bestehen, die an der Herstellung von Fertigwaren unter Verwendung von Rohstoffen beteiligt waren, die von einem Geschäftsführer geliefert wurden. Viele zeitgenössische Industrien, die derzeit in Fabriken arbeiten, waren vor der industriellen Revolution einst Heimindustrien.

Viele moderne Handwerksbetriebe bedienen einen Markt, der nach originellen, handgefertigten Produkten im Gegensatz zu massenproduzierten Markenprodukten sucht. Diese können alles umfassen, von Kleidungsstücken über Kunsthandwerk bis hin zu dekorativen Einrichtungsgegenständen.

Besondere Überlegungen

Die Heimindustrie spielt eine bedeutende Rolle in den Volkswirtschaften der Entwicklungsländer. Diesen Volkswirtschaften fehlen möglicherweise das Kapital und die Finanzsysteme, um größere Industrien zu unterstützen. Für kleinere Unternehmen kann es aufgrund eines Mangels an verfügbarem Kapital oder aufgrund von Ungewissheit in Bezug auf Privateigentum und gesetzliche Rechte schwierig sein, zu wachsen.

Entwicklungsländer haben auch eher einen komparativen Vorteil beim Einsatz von Arbeitskräften im Vergleich zum Einsatz von Kapital, wodurch sie arbeitsintensive Güter billiger produzieren können als entwickelte Länder. Da die Heimindustrie Arbeitsmethoden anwenden kann, die stark auf traditionelle Werkzeuge und Maschinen angewiesen sind oder die den Einsatz von Händen erfordern, ist es wahrscheinlicher, dass sie eine geringere Produktivität verzeichnen. Obwohl sie einen großen Teil der Bevölkerung beschäftigen, produzieren sie daher möglicherweise keine proportionale Menge an Output.

Kleine Handwerksbetriebe sind auch eine wichtige Beschäftigungsquelle, insbesondere in ländlichen Gebieten. Für Landwirte kann der Betrieb einer Heimindustrie von zu Hause aus das Einkommen aus dem Verkauf von Feldfrüchten ergänzen. Im Winter, wenn die landwirtschaftlichen Aktivitäten tendenziell nachlassen, kann eine Heimindustrie ein zusätzliches Einkommen schaffen. Für kleine Dörfer kann eine Heimindustrie es den Anwohnern ermöglichen, zusammenzukommen, um Kunsthandwerk für den Verkauf auf lokalen Märkten oder sogar für den Export in größere Städte und andere Länder herzustellen.

Während Unternehmen, die in der Heimindustrie tätig sind, möglicherweise klein bleiben, müssen sie dennoch mit anderen Firmen konkurrieren, seien es andere Heimindustrien oder größere Unternehmen. Dazu müssen sie neue Technologien einsetzen, die die Effizienz und Produktivität verbessern. Sie müssen auch um Arbeitskräfte konkurrieren, was besonders schwierig sein kann, wenn ein Land weiter entwickelt wird und die Löhne steigen.

Viele Flohmärkte oder Bauernmärkte haben oft Menschen, die Kunsthandwerk oder andere Waren verkaufen, die Produkte der Heimindustrie sind .

Beispiel einer Heimindustrie

Wettbewerbstänzer, Eiskunstläufer und andere ähnliche Darsteller tragen oft originale, handgefertigte Kostüme. Auf den niedrigsten Ebenen des Jugendwettbewerbs können Eltern Kostüme für ihre Kinder herstellen. Mit dem Aufstieg der Darsteller zu höheren Wettbewerbsebenen wächst jedoch die Nachfrage nach Kostümen von höherer Qualität, wodurch Gelegenheiten für die erfahrensten Kostümdesigner geschaffen werden, diese Anforderungen zu erfüllen. Wenn sie geschickt genug sind, können Designer, die damit begonnen haben, Kostüme für ihre eigenen Kinder und vielleicht ein paar andere zu entwerfen, am Ende eine Heimindustrie für sich selbst schaffen.

Designer, die Kostüme haben, die von Spitzensportlern getragen werden, können eine erhöhte Nachfrage nach ihren Originalkreationen feststellen. Auch auf regionaler Ebene gibt es in diesen Sportarten Designer, die sich mit ihren Kostümen einen Namen machen und in einem solchen Nischenmarkt sehr erfolgreich sein können.

Höhepunkte

• Eine Heimindustrie ist ein kleiner Produktionsbetrieb, der oft von zu Hause aus betrieben wird.

• Die Heimindustrie spielt eine bedeutende Rolle in den Volkswirtschaften der Entwicklungsländer.

• Kleine Heimindustrien sind ebenfalls eine wichtige Beschäftigungsquelle, insbesondere in ländlichen Gebieten.