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Operating-Leasing

Operating-Leasing

Was ist ein Operating-Leasing?

Ein Operating-Leasing ist ein Vertrag, der die Nutzung eines Vermögenswerts ermöglicht, aber keine Eigentumsrechte an dem Vermögenswert überträgt.

Wie Operating-Leasingverhältnisse funktionieren

Operating Leasing gilt als eine Form der außerbilanziellen Finanzierung. Dies bedeutet, dass ein geleaster Vermögenswert und die damit verbundenen Verbindlichkeiten (z. B. zukünftige Mietzahlungen) nicht in der Bilanz eines Unternehmens enthalten sind. In der Vergangenheit haben Operating-Leasingverhältnisse es amerikanischen Unternehmen ermöglicht, Milliarden von Dollar an Vermögenswerten und Verbindlichkeiten vor der Erfassung in ihren Bilanzen zu bewahren und dadurch ihre Schulden-Eigenkapital-Verhältnisse niedrig zu halten.

Um als Operating-Leasing klassifiziert zu werden, muss das Leasing bestimmte Anforderungen gemäß den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) erfüllen, die es von der Erfassung als Capital Lease ausnehmen. Unternehmen müssen vier Kriterien – den so genannten „Bright Line“-Test – prüfen, die bestimmen, ob Mietverträge als Operating- oder Capital-Leasing zu buchen sind. Die aktuellen GAAP-Regeln verlangen von Unternehmen, Leasing als Finanzierungsleasing zu behandeln, wenn:

  • Am Ende des Leasingverhältnisses findet ein EigentumsĂĽbergang auf den Leasingnehmer statt;

  • Der Mietvertrag enthält eine Kaufoption zum gĂĽnstigen Preis ;

  • Die Nutzungsdauer des Leasingvertrags ĂĽbersteigt 75 % der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswerts;

  • Der Barwert (PV) der Leasingzahlungen ĂĽbersteigt 90 % des beizulegenden Zeitwerts des Vermögenswerts.

Ist keine dieser Bedingungen erfüllt, ist das Leasingverhältnis als Operating-Leasing zu klassifizieren. Der Internal Revenue Service (IRS) kann ein Operating-Leasing in ein Capital-Leasing umklassifizieren, um die Leasingzahlungen als Abzug abzulehnen, wodurch das steuerpflichtige Einkommen und die Steuerpflicht des Unternehmens erhöht werden.

Zu den Vermögenswerten, die im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen gemietet werden, gehören in der Regel Immobilien, Flugzeuge und Geräte mit langer Nutzungsdauer – wie Fahrzeuge, Büroausstattung und branchenspezifische Maschinen.

Operating Lease vs. Capital Lease

Die Rechnungslegung nach US-GAAP für Operating- und Capital-Leasing ist unterschiedlich und kann erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmenssteuern haben. Ein Operating-Leasing wird wie eine Miete behandelt – Leasingzahlungen gelten als Betriebsausgaben. Vermietete Vermögenswerte werden nicht in der Bilanz des Unternehmens erfasst; sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst. Sie wirken sich also sowohl auf das Betriebs- als auch auf das Nettoergebnis aus. Weitere Merkmale sind:

  • Eigentum: Wird vom Vermieter während und nach der Laufzeit des Mietvertrags einbehalten.

  • Option zum Schnäppchenkauf: Darf keine Option zum Schnäppchenkauf enthalten.

  • Laufzeit: Weniger als 75 % der geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswerts.

  • Barwert: PV der Leasingzahlungen beträgt weniger als 90 % des beizulegenden Zeitwerts des Vermögenswerts.

  • Buchhaltung: Kein Eigentumsrisiko. Zahlungen gelten als Betriebsausgaben; in der Gewinn- und Verlustrechnung (P&L) der Bilanz ausgewiesen.

  • Steuer: Der Mieter gilt als Mieter; Mietzahlung als Mietaufwand behandelt.

  • Risiken/Nutzen: Nur Nutzungsrecht. Risiken/Nutzen verbleiben beim Vermieter. Unterhaltskosten trägt der Mieter.

Im Gegensatz dazu ähnelt ein Capital Lease eher einem langfristigen Darlehen oder Eigentum. Der Vermögenswert wird als Eigentum des Leasingnehmers behandelt und in der Bilanz erfasst. Capital Leases werden als Fremdkapital gezählt. Sie verlieren mit der Zeit an Wert und verursachen Zinsaufwendungen. Weitere Merkmale sind:

  • Eigentum: Kann am Ende der Leasinglaufzeit auf den Leasingnehmer ĂĽbertragen werden.

  • Kaufoption zum Schnäppchenpreis: Ermöglicht dem Leasingnehmer, einen Vermögenswert zu einem niedrigeren als dem fairen Marktwert zu kaufen.

  • Laufzeit: Entspricht oder ĂĽbersteigt 75 % der geschätzten Nutzungsdauer des Vermögenswerts.

  • Barwert: PV der Leasingzahlungen entspricht oder ĂĽbersteigt 90 % der ursprĂĽnglichen Kosten des Vermögenswerts.

  • Buchhaltung: Leasing wird als Vermögenswert (Leasinggegenstand) und Verbindlichkeit (Leasingzahlungen) betrachtet. Zahlungen werden in der Bilanz ausgewiesen.

  • Steuer: Der Leasingnehmer macht als EigentĂĽmer Abschreibungs- und Zinsaufwand geltend.

  • Risiken/Nutzen: Gehen auf den Mieter ĂĽber. Der Mieter zahlt Unterhalt, Versicherung und Steuern.

Besondere Ăśberlegungen

Mit Wirkung zum 15. Dezember 2018 hat das FASB seine Vorschriften zur Bilanzierung von Leasingverhältnissen überarbeitet. Am wichtigsten ist, dass der Standard nun verlangt, dass alle Leasingverhältnisse – mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen von weniger als einem Jahr – aktiviert werden müssen. Weitere Änderungen sind die folgenden:

  • Ă„ndert den Bright-Line-Test, um festzustellen, ob ein Leasingnehmer das Recht hat, den identifizierten Vermögenswert zu kontrollieren.

  • Installiert eine neue Definition indirekter Kosten, die wahrscheinlich dazu fĂĽhren wĂĽrde, dass weniger indirekte Kosten aktiviert werden.

  • Erfordert die Ăśbertragung des Vermögenswerts, um bestimmte Anforderungen an die Umsatzrealisierung zu erfĂĽllen, damit ein Sale oder Leaseback stattfinden kann.

  • Erfordert eine beträchtliche Anzahl neuer Angaben zum Jahresabschluss, sowohl quantitative als auch qualitative, fĂĽr beide Parteien.

Zuvor hatte das Financial Accounting Standards Board (FASB) im Jahr 2016 neue Leitlinien herausgegeben, die von Leasingnehmern verlangen, die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für die Rechte und Pflichten, die durch operatives Leasing entstehen, in der Bilanz anzusetzen.

Höhepunkte

  • Ein Operating-Leasing ist ein Vertrag, der die Nutzung eines Vermögenswerts gestattet, ohne die Eigentumsrechte an diesem Vermögenswert zu ĂĽbertragen.

  • Eine neue FASB-Regel, die am 15. Dezember 2018 in Kraft tritt, verlangt, dass alle Leasingverträge mit einer Laufzeit von 12 Monaten und länger in der Bilanz ausgewiesen werden mĂĽssen.

  • Die GAAP-Regeln regeln die Bilanzierung von Operating-Leasingverhältnissen.

FAQ

Wie definiert GAAP ein Capital Lease?

GAAP betrachtet ein Capital Lease eher wie ein langfristiges Darlehen oder Eigentum. Der Vermögenswert wird als Eigentum des Leasingnehmers behandelt und in der Bilanz erfasst. Capital Leases werden als Fremdkapital gezählt. Sie verlieren mit der Zeit an Wert und verursachen Zinsen. Der Leasinggeber kann es am Ende der Leasinglaufzeit auf den Leasingnehmer übertragen und es kann eine Kaufoption zu einem günstigen Preis enthalten, die es dem Leasingnehmer ermöglicht, es unter dem angemessenen Marktwert zu kaufen. Die Laufzeit entspricht oder übersteigt 75 % der geschätzten Nutzungsdauer des Vermögenswerts. und der Barwert (PV) der Leasingzahlungen 90 % der Anschaffungskosten des Vermögenswerts entspricht oder übersteigt.

Welche Vorteile bietet ein Operating Lease?

Operating-Leasing hat gewisse Vorteile. Das Wichtigste unter ihnen ist, dass sie Unternehmen eine größere Flexibilität bei der Aufrüstung von Vermögenswerten wie Geräten ermöglichen, wodurch das Risiko der Veralterung verringert wird. Es besteht kein Eigentumsrisiko und Zahlungen gelten als Betriebsausgaben und sind steuerlich absetzbar. Schließlich verbleiben Risiken/Nutzen beim Leasinggeber, da der Leasingnehmer nur für die Wartungskosten haftet.

Was sind die Hauptmerkmale, die ein Operating Lease definieren?

Um als Operating-Leasing klassifiziert zu werden, muss das Leasing bestimmte Anforderungen gemäß den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) erfüllen. Ein Operating-Leasing wird wie eine Miete behandelt – Leasingzahlungen gelten als Betriebsausgaben. Vermietete Vermögenswerte werden nicht in der Bilanz des Unternehmens erfasst; sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst. Sie wirken sich also sowohl auf das Betriebs- als auch auf das Nettoergebnis aus. Es wird vom Leasinggeber während und nach der Laufzeit des Leasingverhältnisses einbehalten und kann keine Kaufoption zu günstigen Konditionen enthalten. Die Laufzeit beträgt weniger als 75 % der geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswerts und der Barwert (PV) der Leasingzahlungen beträgt weniger als 90 % des beizulegenden Zeitwerts des Vermögenswerts.